You are currently viewing Interview mit Wiener Rapper RapTune
  • Beitrag veröffentlicht:21. Oktober 2020
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Wer bist du? Beschreibe dich selbst in einem Satz.

Ich bin RapTune, ein 33-jähriger Rapper aus Wien.

Was hat dich zum Rap gebracht?

Ich bin mit Rap aufgewachsen, jedoch wurde ich erst durch 2Pac zu einem richtigen Rap-Fan. Ich war so fasziniert von den Geschichten, die er in seinen Songs erzählte, dass ich mit einem Wörterbuch Nächte lang wach gesessen habe, um die Songs ins Deutsche zu übersetzen und somit alle Details in seinen Songs zu verstehen. Der erste Song, den ich damals komplett übersetzt habe, war „Brenda’s got a baby“. Das Übersetzen hat mir auch extrem dabei geholfen, meine eigenen Englischkenntnisse zu verbessern. Ich habe auch relativ früh begonnen, meine eigenen Texte zu schreiben und begann während meiner Schulzeit damit, erste Songs auf Englisch aufzunehmen.

Im Jahre 2007 habe ich mein erstes Werk in Zusammenarbeit mit K.L.D Productions herausgebracht. Obwohl ich schon lange aktiv bin, folgten erst 2014 neue Songs, diesmal auch auf Deutsch.

Am 25.09.2019 erschien mein aktuelles Album „Ikarus“ über 3k’s Underdog Records raus, bei denen ich einige Jahre als aktiver Künstler am Start war.

Die Hauptinspiration von RapTune ist 2Pac.
Die Hauptinspiration von RapTune ist 2Pac.

Wo würdest du deine Musik in der österreichischen Rapszene einordnen?

Das ist schwierig zu sagen, da ich hauptsächlich auf Englisch rappe und das eher die Ausnahme ist. Ich persönlich würde mich auf jeden Fall im deepen Storytelling-Rap einordnen. Das war immer so und wird auch immer so bleiben.

Wann siehst du dich künstlerisch am Ziel angekommen?

Angekommen ist ein komisches Wort. Ich weiß nicht, ob ich jemals „ankommen“ werde. Allerdings gehe ich meinen Weg schon sehr lange. Mir ist extrem wichtig, mit guten Künstlern gemeinsam neue Projekte zu starten. Solange ich noch etwas zu erzählen habe, werde ich nie „angekommen sein“. Ich rappe einfach, weil ich diese Musik liebe und es mir dabei hilft, mein Leben zu verarbeiten. Wenn dann Leute auf mich zukommen und sagen, dass sie fühlen, was ich mache, werde ich auch wieder an das „Warum“ erinnert.

Interview mit Wiener Rapper RapTune

Warum haben Künstler wie PhööniX und Melo-Dés mehr Aufmerksamkeit verdient?

Weil beide mit vollem Herzblut dabei sind. PhööniX erfindet sich mit jedem Song neu. Ob smoothe Sommertracks, geiler Boom Bap-Rap oder harter Battlerap – er kann eigentlich fast alles und das obwohl er noch verdammt jung ist.

Melo-Dés wiederum ist ebenfalls bei jedem Projekt extrem engagiert. Wenn sie singt, kriege ich Gänsehaut. Wir harmonieren einfach extrem gut miteinander und sie macht das ganze aus demselben Grund wie ich: Leidenschaft zur Musik.

Ich bin mir bei beiden sicher, dass sie noch den ganz großen Sprung schaffen werden.

Es gibt noch viele weitere Top Künstler, die alle hier zu nennen, würde aber den Rahmen sprengen.

Dein Tipp für junge Talente?

Niemals aufgeben.

Wenn dir einer sagt, dass er nicht an dich glaubt, dann überzeuge ihn vom Gegenteil.

Genau das musst du aber auf deine eigene Art und Weise, also ohne dich zu verbiegen, schaffen. Du darfst nicht versuchen, so zu klingen, wie dich andere gern hören würden. Du musst immer du selbst bleiben und lieben, was du tust. Rap kann einem so viel geben, also nimm dieses Geschenk an und verwirkliche dich damit.

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